Am Freitag geht ’s los: FABRIC und Werkraum eröffnen „Schöpflins Frischluftkino“ – mit zwei Klassikern des Blaxploitation Kinos. Am 3. Juli Coffy (1973) mit Pam Grier, am 4. Juli Shaft (1971) mit Richard Roundtree.
Widerstand gegen Rassismus und Polzeigewalt gab es in den USA schon in den späten 60erjahren – junge Schwarze radikalisieren ihre Politik und gründen die Black Panther Party for Self Defence. Das Blaxploitation Kino ist eine Reaktion auf diese Veränderungen: Statt des vorbildlichen Kommissars, wie ihn Sidney Poitier noch 1967 so unwiderstehlich aber auch vornehm verkörperte, sind jetzt neue Helden gefragt: Rauh und ungeschlifffen sprechen sie die Sprache der Straße – mit der Blaxploitation kommt die Rassismuskritik als Action ins Kino!
Wir beginnen am Freitag mit „Coffy“, einem Actionfilm, durch den die wundervolle Pam Grier mit Anfang 20 zur Ikone wurde. Die schwarze Schönheit, laut Tarantino „der erste weibliche Actionstar der Filmgeschichte“, spielt die schlagkräftige Krankenschwester Coffin. Das heißt „Sarg“ auf deutsch, und dahinein befördert Grier jede Menge Gangster – denn sie ist auf Rachefeldzug gegen Heroindealer und korruptes Establishment.
Der New Black Cinema Regisseur John Singleton sagt über den Film: „Ich wohnte neben einem Autokino (..) und so musste ich nur aus dem Fenster schauen und sah Action- und Kung Fu Filme, aber auch Blaxploitation Filme. Eine meiner ersten Kino-Erfahrungen waren die Brüste von Pam Grier in „Coffy“. Was für ein Schock…“.
Bei aller Attraktivität spielt Grier bereits in diesem Film die illusionslose Heldin, die durchgängig weiß, was sie tut, und die sich noch in der verzweifeltesten Situation ohne männliche Unterstützung zu helfen weiß.
Das Lexikon des internationalen Films urteilt: „Sehr bedenkliches Action-Drama, das Selbstjustiz und das Recht des Stärkeren propagiert“.
Für Quentin Tarantino ist „Coffy is the Color“ einer der 20 besten Filme aller Zeiten, sein eigener Film „Jackie Brown“ eine einzige Hommage an Grier und ihren ersten Erfolg.
„Coffy“ mit Pam Grier
USA 1973, 91 Minuten, Regie Jack Hill
Deutsch synchronisierte Fassung
Freitag, 3. Juli 2020, Einlass 20:30, Filmstart 21:30
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„Shaft“, von dem Schwarzen Regisseur Gordon Parks begründete das coole Genre. Detektiv Shaft soll die Tochter eines Gangsters aus Harlem aus den Fängen der Mafia befreien. Richard Roundtree spielt den streetsmarten Detektiv. Shaft besticht durch einen neuen, großstädtischen, schwarzen look – und durch die fantastisch vorantreibende Musik von Isaac Hayes.
Regisseur Parks machte sich keine Illusionen über den politischen Gehalt des Films – Shaft sei ein Unterhaltungs-Film „für alle, die sehen wollen, wie der Schwarze Mann gewinnt“. Kritik wird im Blaxploitation Genre in kleinen Dosen serviert: „I got two problems, baby, I was born black and I was born poor.“
Attraktiv ist der Film durch die große Klappe des Helden, von manchen beschrieben als ein „Black Panther ohne die Politik“. Und dadurch, wie sich Roundtree leichtfüssig durch die lebendig geschilderten Millieus bewegt, durch die überfüllten Straßen New Yorks, durch die Treppen und Gassen Harlems, durch ein hippes Café im Greenwich Village – er ist der König von New York: „When Roundtree is moving and Isaac Hayes‘s score is playing, Shaft is an exceptional movie.“
„Shaft“ mit Richard Roundtree
USA 1971, 100 Minuten, Regie Gordon Parks
Deutsch synchronisierte Fassung
Samstag, 4. Juli 2020, Einlass 20:30, Start 21:30
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