Hamburger & steile Kurven: Freitag, 25. August, 17 Uhr

Zum Abschluss unserer drei Workshop-Wochen gibt es eine kleine Parkplatzparty mit feinsten Hamburgern. Am Grill stehen der Geschäftsführer der Schöpflin Stiftung und die Programmleitung Flucht & Integration: Tim Göbel und Anna Häßlin wenden persönlich die patties. Denn es gibt Grund zu feiern: Kinder aus Brombach, Hauingen, Lörrach und Umgebung haben auf dem neuen Gelände der Schöpflin Stiftung entworfen und gebaut, was das Zeug hält!

Mit Glück werden auch zwei kleine Steilkurven für Mountainbikes fertig, die Paul (11) entworfen hat.

Beliebt & selbst gebaut: Der kleine Hot Dog Wagen der Kinder vor Alines und Nazifes großen Küchenwagen vom SAK. Zusammen können die auch Hamburger!

Die Ideen der ganze jungen Generation (der jüngste Teilnehmer ist Sieben, die Älteste 14) aktivieren das Gelände – und legen in Sachen Erfinder*innengeist die Latte ganz schön hoch für den offenen Beteiligungs- und Planungsprozess, der im nächsten Jahr für ALLE an den Start geht.

Für uns vom FABRIC-Team  sind die Ideen, Entwürfe und Produkte der Kinder und Jugendlichen ein Geschenk: Der Nachwuchs hat eine Asphalt-Fläche, die vor kurzem hauptsächlich für illegales Parken genutzt wurde, in einen Spielraum voller Möglichkeiten verwandelt.

In den frühen Abendstunden sieht man bereits benachbarte Eltern und Kinder, die die neuen Sachen entdecken und ausprobieren. Durch die Diskussionen, Untersuchungen und Sichtweisen der Kinder hat das Planungsteam einen tiefen Einblick bekommen – und wird so auch die Fragestellungen für die Wunschproduktion der Erwachsenen in 2018 genauer entwickeln können.

Hier ein paar Eindrücke in die intensive Arbeit der letzten Wochen.

Recherche

Am jeweils ersten Tag haben wir die Umgebung erforscht, genau angeschaut und gezeichnet. Das FABRIC Team hat experimentelle Methoden entwickelt, wie sich die jungen Nachbar*innen das Gelände aneignen können:

„Ein Quadratmeter Sägematt“: Mit einem Federballwurf auf eine Karte des neuen Schöpflin Geländes bestimmen die Kinder einen Quadratmeter des Schöpflin Geländes – und schauen sich diesen ganz genau an.

Ein Quadratmeter Sägematt:  Karina entdeckt Welten in Asphalt und Aufwuchs.
Reflektion

Alle Zeichnungen werden direkt aufgehängt und besprochen. Selbst wenn man nur einen Quadratmeter genau anschaut, werden unterschiedliche Blickwinkel sichtbar.

Entwurf

Am zweiten Tag geht es in die Entwurfsphase.

Erster Workshop, zweiter Tag: Entwürfe aus Plastilin. Die Rückseite einer Kletterwand von Tim (inzwischen realisiert) und ein Basketballkorb von Mara (noch nicht realisiert).
Christian hat einen perfekten Pool geknetet, den wir leider noch nicht realisieren konnten. Daneben eine Figur im Maßstab 1:25. Sein Bruder Eduardo hat einen Open Air Friseurstuhl entworfen den wir sehr gerne realisieren würden.
 
Im zweiten Workshop geht es vor allem um „Dinge auf Rollen“. Karina entwirft ein rollende Hose, Christoph zeichnet einen Mondwagen. Mailin entwirft einen rollenden Schminkstand.
Bauen
Das Sitzbrett für die Schaukel muss perfekt geschliffen sein.
Unser erstes Objekt: Über den Standort der „Schaukel für Zwei“ von Mara und Alena, gibt es keine Diskussion. Schnell sind die Rolladenzüge zu Schaukelseilen umfunktioniert. Zuvor testen die Kinder mit Marius die Stabilität der Seile mit der Tauziehmethode.
Defne beim ersten Testschaukeln.
Murat Yarayan rührt mit den Workshopteilnehmer*innen Beton an.
Eine Parkbegrenzung als Spielmöglichkeit: Giuseppe hat Schwebebalken auf die Linie gesetzt. Man kann auf der Linie über Hindernisse laufen wie Super Mario.
Emma und Tim haben ihre Entwürfe kombiniert: Aus einem komplizierten Häuschen zum verirren und einer Kletterwand wird ein bekletterbares Häuschen.
Und immer wieder Regen: Vor der Eröffnung werden die Super Mario Balancierbalken sorgsam verpackt.
Methoden
Zu beginn jedes Workshops zeichnet sich jedes Kind einen Abstell-Platz für sein Glas. So stehen die Gläser nicht bei der Arbeit im Weg – und man muss nicht dauernd spülen. Die Methode haben wir uns im Hort der Schöpflin Stiftung abgeschaut. Ob es da auch so schicke Zeichnungen gibt, wie diese hier von Christoph? Der hat drei Hochhäuser aus Shanghai gezeichnet.
Testen
Mittags gibt es in einer improvisierten Küche immer etwas zu essen. Das Essen von Aline Winchester und Nasife Yarayan schmeckt auch den Männern vom SAK – Abteilung Land & Bau. Die bemerken, dass es zu wenig Stühle gibt ….
Improvisieren
…und bringen uns gleich Hundert Stück mit. Die wären sonst im Müll gelandet. Jetzt sind sie die Bestuhlung für das erste Open Air „Landschaftskino“ der Welt. Der Film läuft bereits.
Die Stühle werden von den Kindern gleich mit Lieblingsmotiven verziert: Weitere Hochhäuser Shanghais, als Schablone aus Papier geschnitten und mit Lackrollen appliziert.
Upcycling, the FABRIC way.
Gucken
Das Kletterhäuschen ist fertig.
Materialkunde
Materialkunde: Ob sich aus Poolnudeln ein schwimmender Getränkestand bauen lässt?
Exkursionen
Die Idee entstand am Tag zuvor, beim ersten Bad in der Wiese.
Erfinden
Es geht auch Bootsförmig: Karina setzt mit Marius die Idee ihres Bruders in die Realität um.
Testen
…und Nima probiert das amphibische Gefärt aus. (Der Stapellauf ist noch nicht erfolgt).
Sein Bruder Mani testet derweil das luxeriös beräderte Chassi von Christophs Mondwagen.
Verbessern
Der Mondwagen, Murat, Lisa, brennende Sonne.
Symbole
Christoph in seinem Mondwagen, gezogen von Nima. In seiner Freizeit übt Christoph chinesische Schriftzeichen. Das auf der Seite des Wagens heißt „Mond“.