Projektwoche mit der Hellbergschule – Juli 2019

Während die Sonne überm Wiesetal immer erbarmungsloser brennt, machen wir einen Workshop mit der Hellbergschule: Die Schüler*innen haben eine neue Kollektion Stühle aus altem Material entwickelt – sehen Sie selbst.

Der Nimo

„Der Nimo ist ein Stuhl, auf dem nur Leute sitzen dürfen, die nichts gegen Nimo haben,“ sagt die 14-jährige Hewi über ihr Werk. Wenn Sie, liebe Leser*innen, sich jetzt fragen, wer Nimo eigentlich ist, dann hören Sie doch einfach mal in diesen Song rein – relaxter, orientalischer Hiphop Sound über einem Sample von Bernard Edwards, passt perfekt zu dieser Hitze. Vielleicht dürfen also auch sie einmal auf der weißen Fläche voller Tränen Platz nehmen…

Der Taxi

Patrizio diskutiert, bevor er auch nur einen Schritt macht, lässt sich stundenlang beraten – um dann doch am Ende zu machen, was ihm passt. Wie diesen Stuhl mit der eigenartigen Typo auf der Rückseite und mit besonderen Fischen und mit zwei Taxis vorn. Einfach einsteigen und mitfahren!

Der Muss los

Der „Muss los“ oder auch „Bruder – muss los“ von Nico ist ein hart erarbeitetes Stück Kunst. Und die Kunst soll man ja, wie auch Witze, nicht erklären. Verraten sei: Das tolle Gesicht auf der Sitzfläche wurde in schweißtreibender Arbeit ins Holz gezwungen. Eine eigenartige Spannung entsteht zwischen der leichten und vergänglichen Jugendsprache des Titels und dem auf Dauerhaftigkeit angelegten Relief (ein Gesicht – das Gesicht des Künstlers – eine stilisierte Armbanduhr? Eine Arbei über die Zeit?

Der Schnorrer

„Der Stuhl ist eine Erinnerung an viele Personen“, sagt Jan über sein auf den ersten Blick deutliches Werk, bei dem das Stilempfinden im Detail sitzt: Nämlich im souverän geneigten Schablonenschriftzug – und in der delikaten Wahl von „DB Eisenglimmer 701“ als Farbe für Gestell und Schrauben.

Der Fischer und der Abendfischer

Hozaifa hat mit einer bescheidenen Zeichnung dieser fast biblisch anmutenden Szene begonnen – und sich dann sehr schnell ein Schablonenvokabular erarbeitet. So schnell, dass die Zeit noch für einen zweiten Stuhl gereicht hat. Uns hat das Bild mit den Möwen, dem Wasser, den Wolken, dem Boot und den Fischen fast das Herz gebrochen. Fast zu schön um darauf zu sitzen…

Spätkubistische Bäume

Weniger ist manchmal wirklich mehr: Anna langweilte sich mit dem Thema „Baum“, schob deshalb zwei davon zusammen – und, voilá! Ein elegantes Design, geschaffen an einem Vormittag.

Der Regen

Diesmal überraschte uns Ondine mit einer sehr schönen einfachen Zeichnung, die ihren ganzen Reiz aus dem Kontrast zwischen der duftigen Leichtigkeit einer eleganten Wolke und dem trauerschweren Gewicht der Regetropfen zieht. Das Foto gibt die japanische Sensibilität des Blattes nur unzureichend wieder. Wir zeigen es ihnen trotzdem. Und das Endergebnis:

Danke für eure tolle Arbeit!